Sextolen-Tremolo erstellen

• 30. Nov 2023 - 03:53

Hallo!

Ich versuche gerade, in einem 4/4 Takt „Sextolen-Tremolos“ wie die hier abgebildeten zu erstellen:

Tremolo16.png

Ich habe es versucht, indem ich eine Viertelpause zu einer Sextole geändert habe, woraufhin eine Sextole mit sechs 16tel-Pausen entsteht. Diese habe ich mit beiden Noten (ges – as – ges – as – ges – as) ausgefüllt und die ersten 3 und die letzten 3 Noten jeweils zu einer punktierten Achtelnote zusammengefasst. Ergebnis: zwei punktierte Achtelnote gleicher Tonhöhe, aber kein 16tel-Tremolo.

Vielleicht weiß jemand wie ich das hinbekomme?

LG,
Fidelio2


Comments

Antwort auf von Ben Lindeboom

Wenn es so ist, wie du sagst und es sieht ganz danach aus, geht es deutlich schneller: Du kannst direkt nach Umwandlung der Viertel in die Sextolen mit der Noteneingabe beginnen: erste 16tel anwählen, N drücken, Notendauer auf punktierte Achtel ändern und die Noten schreiben ...
Die Zwischenschritte in deinem Beispiel mit den Takten 3 und 4 braucht man nicht.
Es sind jedoch beide Male Achtel statt 16tel.

Edit: dazu muss man statt Ctrl+6 "Sonstige" wählen und dort das Verhältnis 6:8 eingeben.
6_8-Tole.png

Antwort auf von HildeK

Nachtrag:
es ist relativ aufwändig, für jede Viertel über "Sonstige" und der Angabe des Verhältnisses sie so zu erstellen.
Besser man erstellt nur aus einer Viertel eine 6:8 n-Tole, selektiert alle Pausen dieser n-Tole und nimmt dann Copy + Paste bzw. einfach 'R' für 'Wiederholen'. Dann ist es auch sinnvoll, gleich bei der ersten die beiden punktierten 16tel Pausen einzutragen - wird dann übersichtlicher ...

Antwort auf von HildeK

Danke erstmal für eure Antworten!

Ich habe beide Methoden ausprobiert, jedoch klingt es nicht korrekt (oder ich mache etwas falsch). Eigentlich müssten die beiden Noten insgesamt 6x abwechselnd erklingen (ges – as – ges – as – ges – as, in meinem Notenbeispiel), nicht nur 2x.

LG,
Fidelio2

Antwort auf von Fidelio2

Das verstehe ich nicht.
Es stehen doch punktierte 16tel da, warum sollen die sechs mal erklingen? Das müsste man dann doch so schreiben wie in Takt 2 im Anhang, oder? Da reicht mein musikalisches Theoriewissen nicht mehr aus, warum man das so interpretiert wie du erwartest.
Du hast insgesamt nur 8 Noten in dem Takt: ges - as - ges - f - e - f - e - des. Und nur zwei pro ehemaliger Viertelnote.

Anhang Größe
Beispiel-1.mscz 6.3 KB

Antwort auf von HildeK

Das verstehe ich nicht.
Es stehen doch punktierte 16tel da, warum sollen die sechs mal erklingen?

Als Laie interpretiere ich das so: Eine Sextole hat sechs Noten. Notiert sind zwei, ergo diese zwei werden solang gespielt, bis sechs Noten erreicht sind. Also 3x ges - as. Die Punktierung ist meines Erachtens nur da, damit ein musikalisch sinnvoller Notenwert entsteht.

Antwort auf von tuxan

Ähm, ist natürlich Quatsch.
Da ich keine Tremoloauszeichnung sehe, sollte einmal ges und einmal as gespielt werden.
Also, als hätte man alles in 1/8 notiert.

Notation ist manchmal mehr als verwirrend. Es soll ja in der Geschichte welche gegeben haben, die eine eigene Interpretion hatten und haben.

Antwort auf von tuxan

„Als Laie interpretiere ich das so: Eine Sextole hat sechs Noten. Notiert sind zwei, ergo diese zwei werden solang gespielt, bis sechs Noten erreicht sind. Also 3x ges - as. Die Punktierung ist meines Erachtens nur da, damit ein musikalisch sinnvoller Notenwert entsteht.“

Tuxan hat mit seiner Erklärung Recht.

Dass es sich um eine verkürzte Schreibweise handelt zeigt auch folgendes Beispiel im 4/4 Takt, in dem die Sextolen einmal als Tremolo notiert und einmal ausgeschrieben werden:

trem_eu1.png

Hier sind die punktierten Achtel durch den verkürzten Tremolo-Balken auch besser als solche zu erkennen; da war die Notierung in meinem ersten Posting vielleicht ein wenig irreführend.

Ich habe nun nach langem herumexperimentieren eher durch Zufall herausgefunden, wie ich diese Tremolo-Sextolen zumindest klanglich korrekt hinbekomme (s. Anhang). Tempo 20 habe ich gewählt, damit man deutlich hört, dass insgesamt 6 Noten im Wechsel gespielt werden.

Leider ist es mir nicht möglich, die Tremolobalken im Inspekteur auf „Traditionell“ zu stellen, daher sehen die Noten nach punktierten Viertelnoten aus :(

LG,
Fidelio2

Anhang Größe
.Tremolo-Sextole erkl..mscz, 9.36 KB

Antwort auf von Fidelio2

Zum Verständnis.
Müßte da nicht bei dem Eingangs geposteten Bildes nicht noch ein verkürzter Balken eingefügt werden?
Zwei Balken von Notenhals zu Notenhals, da es sich um 1/16-Noten handelt und ein verkürzter Balken als Hinweis fürs Tremolo?

In Musescore bringe ich es nur so hin:

Anhang Größe
sextolen-tremolo.png 7.75 KB

Antwort auf von tuxan

Nein, an sich passt das schon so. Es handelt sich um punktierte Achtelnoten, die mit einem zusätzlichen (verkürzten) Tremolo-Balken versehen sind. Der verkürzte Balken ist dabei nichts anderes als ein 16tel-Balken.

Die Notenstecher haben den zweiten 16tel Balken unterschiedlich notiert – mal verkürzt, mal als normalen 16tel Balken. Ich persönlich finde den verkürzten Balken besser und weniger missverständlich, aber der Effekt ist in beiden Versionen der gleiche.
Wie gesagt, leider lässt mich der Inspekteur in MS3 die Balken nicht entsprechend umändern (s. den Anhang in meinem Posting um 18:01 Uhr).

LG,
Fidelio2

Antwort auf von Fidelio2

Wie gesagt, leider lässt mich der Inspekteur in MS3 die Balken nicht entsprechend umändern (s. den Anhang in meinem Posting um 18:01 Uhr).
Logisch, da es sich nicht um Balken handelt, sondern um ein Zeichen des TrueTypeFonts.
Eine arbeitsaufwendige Alternative wäre, wenn Du in einer anderen Stimme die Noten so setzt, das sie so Aussehen, wie Du haben möchtest, diese stumm schaltest und die klingenden Noten auf unsichtbar setzt.

Antwort auf von tuxan

Allerdings funktioniert es, wenn ich das Gleiche mit punktierten Halben mache.
Dazu habe ich aus einer halben Pause eine Achtelsextole erstellt, und aus den Achteln punktierte Vierteln gemacht. Beide punktierte Viertel markiert und auf den Doppelbalken in der Palette gedrückt:

trem_z1.png

Wenn ich den Inspekteur öffne bekomme ich die Möglichkeit, die Balken zu ändern. Wähle ich „Traditionell“, sieht es so aus:

trem_z2.png

Bei „Traditionell (Alternativ)“ dann so:

trem_z3.png

LG,
Fidelio2

Hallo allerseits,

ich steuere mal meinen Senf dazu bei. Einiges davon wurde über diesen Thread verstreut schon gesagt, ich probiere deshalb, mich kurz zu fassen.

Grundsätzlich sind hier wohl Sechzehntel-Sextolen zu spielen, also folgende Noten:
Bildschirmfoto vom 2023-12-02 08-34-49.png

Die Notation, die ganz oben als Vorlage dient, ist laut Elaine Gould in ihrer Notensatz-Bibel „Hals über Kopf“ (englisch „Behind Bars“) falsch:
Bildschirmfoto vom 2023-12-02 08-31-02.png
(In der Vorlage wurden sogar die Sechzehntelbalken verbunden.)

Die Notation müsste also richtig so aussehen:
Bildschirmfoto vom 2023-12-02 08-36-44.png
Das sieht auch LilyPond so, welches die Noten, die ich mit dem „repeat-tremolo“-Befehl eingebe, so formatiert:
Bildschirmfoto vom 2023-12-02 08-37-39.png
Also nur in einem Detail (den Sextolen-Klammern) anders als MuseScore.

Eingegeben wird das ganze so:
a) 5 (Vierteldauer auswählen)
b) Strg+6 (Sextole draus machen)
c) 4 . (punktierte Achtel auswählen)
d) - g - a (ges und as eingeben)
e) ges anwählen und über die Palette „Tremolo zwischen zwei Noten in Sechzehnteln“ wählen

In MuseScore 4 kann man den verschiedenen Umgang mit den Balken recht einfach einstellen, ich meine, das sei etwas übersichtlicher als in Version 3, aber im Prinzip gibt’s die gleichen Möglichkeiten:
Bildschirmfoto vom 2023-12-02 08-40-42.png
Das Playback ist dann auch richtig.

Ich hoffe, ich konnte hiermit noch etwas sinnvolles beitragen ;)

Viele Grüße
Malte

Antwort auf von Malte_M

Hallo Malte_M,

danke für den interessanten Buchtipp! Dann stellt MS3 die Sextolen-Tremolos also korrekt dar, und das Problem mit den Balken hat sich erledigt. Die Partitur stammt aus dem späten 19. Jahrhundert; möglicherweise wollten die Notenstecher die Tremolos optisch übersichtlicher gestalten? Ich finde sie zumindest „augenfreundlicher“ als die lose in der Luft schwebenden Balken.

Jetzt würde mich jedoch interessieren, was E. Gould mit „das ist falsch“ konkret meint. War diese Notationsweise schon immer falsch oder entspricht sie nur nicht dem heutigen Standard?

LG,
Fidelio2

Antwort auf von Fidelio2

Gould arbeitet bei einem Verlag, der ihr Buch als festes Regelwerk anerkennt, es ist aber auch sonst eins der Standardwerke für Notensatz. Es gibt natürlich keine Gesetze, aber Übereinkünfte darüber, was „richtig“ ist. „Schon immer falsch“ wars vermutlich nicht, aber sie stellt dar, wie Notensatz heutzutage funktioniert. Ich habe eine Vermutung, woher die Aussage bzw. die Festlegung auf die heutige Notation kommt: Mit einem durchgezogenen Balken sieht es aus, als ginge es um Achtel, mit zweien wie in deiner Vorlage sogar wie Sechzehntel. Wenn ich das recht erinnere, wurde oben ja auch kurz besprochen, ob überhaupt ein Tremolo gemeint ist, insofern ergibt eine Regel, die die Dauern (hier Viertel) eindeutig klärt, schon Sinn ;)

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