MuseScore bietet mehrere spezialisierte Funktionen, um Stiche von Alter Musik (insbesondere Mittelalter und Renaissance) zu erstellen, ähnlich wie bei kommerziellen Ausgaben ab dem 20. Jahrhundert.
In MuseScore werden Noten, die länger als die Dauer eines Taktes dauern, normalerweise über Taktstriche hinweg gebunden. MuseScore verfügt jedoch über eine spezielle Funktion, die es ermöglicht, die Notenwerte intakt anzuzeigen, ohne sie auf diese Weise aufzuteilen und zu binden. Dadurch können Sie Musik notieren, die nicht getaktet (d. h. nicht in Takte unterteilt) ist, wie z. B. die der Renaissance:
Anmerkung: Die Funktion befindet sich noch in der Entwicklung und kann Fehler enthalten. Der längste unterstützte Notenwert ist die Longa (eine punktierte Longa wird noch aufgebrochen und umgebunden).
Da ein komplettes Fehlen von Taktstrichen die Aufführung der Musik für heutige Musiker erschweren könnte, haben sich viele moderne Stecher auf einen Kompromiss geeinigt, der Mensurstrich genannt wird und bei dem die Taktstriche zwischen, aber nicht quer zu den Notensystemen gezogen werden.
Zum Platzieren von Taktstrichen zwischen Notensystemen:
Anmerkung: Es ist wichtig, von den untersten Notensystemen nach oben zu arbeiten.
Bevor es das Konzept einer absoluten Tonhöhe gab, mussten Interpreten Vokalmusik "on the fly" in einen für ihr Ensemble singbaren Bereich transponieren. Um ihnen dabei zu helfen, wurde manchmal ein Tonumfang eingefügt, der den gesamten Bereich einer Stimme zu Beginn des Stücks markiert.
Verwenden Sie zum Anlegen eines Tonumfanges eine der folgenden Methoden:
Bei der Anwendung zeigt der Tonumfang automatisch den Notenbereich der Partitur an: Wenn es einen Abschnittswechsel gibt, dann wird nur der Notenbereich des Abschnitts angezeigt. Jenseits des Abschnittsbruchs kann ein neuer Tonumfang angelegt werden.
Der Notenbereich des Tonumfanges kann manuell angepasst werden, indem Sie ihn auswählen und die Werte für "Obere Note" und "Untere Note" im Inspekteur eingeben. Zum automatischen Abgleich klicken Sie auf die An Notenzeile anpassen Schaltfläche im Inspekteur.
In der Mensuralnotation geben die Taktangaben nicht die Länge der Takte wieder, sondern die Länge der Breven und Semibreven. MuseScore unterstützt mensurale Taktangaben eher als eine Art Anzeige im „Eigenschaften Taktart“-Dialog, denn als Symbol. Eine Möglichkeit der Anwendung ist z.B., wenn Renaissancekomponisten gleichzeitig verschiedene Stimmen in unterschiedlichen Taktarten notiert haben, ohne dabei Triolen zu benutzen (also eine Stimme etwa vier Viertel, eine andere aber gleichzeitig nur drei Viertel enthält). Bearbeiten Sie die Taktangabe für jede einzelne Stimme, bis Anfang und Ende eines Taktes in allen Stimmen übereinstimmt. Wenn das nicht gehen sollte versuchen Sie die Länge der Takte auf den kleinsten gemeinsamen Wert zu erhöhen.
De Profundis Clamavi for 5 voices by Josquin Des Prez
Authentisch aussehende historische Tabulatur ist für Instrumente wie Laute, Theorbe usw. möglich. Die verschiedenen historischen Stile werden durch eine Auswahl an Bundmarkierungs- und Notensymbol-Schriften, optionaler "auf dem Kopf stehender" Tabulatur und speziellen Symbolen für Bass-Saiten-Noten gut unterstützt. Siehe Tablatur.