Anderer Sound für Kreuz-Notenkopf

• 22. Okt 2018 - 00:15

Hallo,
ich möchte eine Gesangsstimme mit Mund-Percussion notieren. Die stimmlosen Laute sollen einen Kreuz-Notenkopf bekommen. Beim Abspielen sollen sie einen anderen Sound bekommen als die gesungenen Noten, am liebsten etwas in Richtung Schlagwerk/Percussion. Gibt es da eine Möglichkeit? Kann ich einer Notenkopfform einen Sound zuweisen oder die stimmlosen Laute als zweite Stimme eintragen und ihnen dann ein anderes Instrument zuweisen?
Danke für Hinweise,
Matthias


Comments

In meinen Partituren für den Chor trage ich solche stimmlosen Laute mit Kreuz-Notenkopf in der jeweiligen Stimme ein und schalte die Wiedergabe aus. Als weiteres Instrument füge ich ein Schlagzeug z.B. mit Klatschen hinzu und mache es unsichtbar.

Anhang Größe
Let my light.mscz 17.02 KB

Antwort auf von Jojo-Schmitz

Danke für die Hinweise - der Workaround mit einem Extra-Schlagzeugsystem ist zwar gut, aber erscheint mir aufwändig. Man muss dann ja das "Schlagzeug" doppelt schreiben und immer hin- und herschalten zwischen sichtbar (wenn man die Noten verändern möchte) und unsichtbar (für den Ausdruck).
Für "Tricksereien" bin ich durchaus offen. Irgendwo habe ich mal gelesen, man könne die Musescore-Datei editieren, um Dinge zu machen, die über die GUI nicht gehen. Gibt es dazu irgendwo nähere Informationen? Und kann ich denn einzelnen Noten überhaupt einen komplett anderen Sound zuweisen? Die pizzicato-Variante muss ja anscheinend im Instrument schon angelegt sein.
Ansonsten:
Sind zwei verschiedene Instrumente in einem System möglich?
Oder kann man Basstöne in ein Schlagzeugsystem einbauen?

Antwort auf von mzenker

Mehrere Instrument in einem System sind möglich und sogar der Normalfall, Ich denke aber du meinste verschiedene Instrumente in einer Notenzeile.
Auch das ist möglich mittels Instrumentenwechsel, aber halt nicht zwischen 'normalen' Instrumenten und Schlagzeug. Und nur hinereinander, nicht Stimm-weise, und jeder Instrumentenwchsel fügt ein weiteres Instrument im Mischpult dazu, auch wenn es dasselbe ist wie eines dass schon existiert, kann sehr schnell sehr verwirrend werden.
Aus dem selben Grund dürfte auch der Violinen Pizzicato Trick nicht funktionieren, selbst wenn man die Instrumente in der mscx (!) Datei 'händisch' um entsprechende Kanäle (die dann Stimm-weise gesteuert werden können) erweitert.

Hier ein Beispiel:

        <Channel name="Soprano">
          <program value="52"/>
          <synti>Fluid</synti>
          </Channel>
        <Channel name="Alto">
          <program value="52"/>
          <synti>Fluid</synti>
          </Channel>
        </Instrument>

name ist das was im Eigenschaften Dialog eines Notenzeilentextest auftaucht (hier Soprano bzw. Alto, oder gar Sopran bzw. Alt, da diese hier sogar übersetzt werden), program value ist die Nummer im (GM) Soundfont, wie sie dann im Mischpult erscheinen (hier "Choir Aahs"). Nutzt hier eher dazu für Sopran und Alt unterschiedliche Lautstärkeregler zu haben, als ihnen unterschiedliche Klänge zu geben.

Anderes Beispiel, Violone:

        <Channel>
          <program value="40"/>
          <synti>Fluid</synti>
          </Channel>
        <Channel name="pizzicato">
          <program value="45"/>
          <synti>Fluid</synti>
          </Channel>
        <Channel name="tremolo">
          <program value="44"/>
          <synti>Fluid</synti>
          </Channel>
        </Instrument>
 

Channel ohne name (erscheint in Eigenschaften Notenzeilentext als "normal") bekommt den Klang einer normalen Violine, die beiden anderen halt den Klang für "Pizzicato Strings" bzw. "Tremolo Strings".
Im Mixer kann man nun diese Instrumente auch ändern, aber nicht auf Schlagzeug (Gunshot z.b. ginge aber).

Für Violine ist das so in MuseScore eingebaut (in instruments.xml, sowie den Vorlagen), für SA/TB habe ich mir da mal selber eine Vorlage gebastelt.

Anhang Größe
04-SATB_Close_Score.mscx 16.54 KB

Antwort auf von mzenker

So, habe etwas rumprobiert. Ich kann mit der Methode aus der Vorlage, indem ich einen anderen Kanal angebe, zwischen zwei verschiedenen Sounds wechseln. Danke schon einmal dafür!
Der einzige Percussion-ähnliche Sound von den gestimmten Schlagwerksounds, den ich verwendbar fand, ist "Roto-Toms" (Kanal 117). Besser als nix, aber ich hätte eigentlich gern einen Hi-Hat ähnlichen Sound, der nach "ts" klingt. Den gibt es wohl nur bei dem ungestimmten Schlagzeug, und das geht nicht mit einem normalen Notenschlüssel.
Habe ich einen Sound übersehen? "Gunshot" habe ich nicht gefunden. Kann ich irgendwie einen Sound für gestimmtes Schlagwerk hinzufügen oder einen ungestimmten in einen gestimmten umwandeln bzw. als gestimmten aufrufen?

Antwort auf von mzenker

Fortsetzung:
Die Methode ist zwar schon besser als nichts, aber für meine Zwecke doch ziemlich aufwändig, weil abgesehen von dem Soundthema oben für jeden Soundwechsel (in der Regel mindestens 2 pro Takt) ein Text mit entsprechenden Eigenschaften benötigt wird (und ein zweiter für den Wechsel zurück), also ziemlich viele Schritte. Ich würde daher versuchen, die mscx-Datei z.B. mit Python automatisiert nachzubearbeiten. Beim Notenschreiben würde ich nur die Kreuz-Notenköpfe setzen, dann als mscx speichern und mit einem Python-Skript vor und hinter jede Note mit Kreuz-Notenkopf (zu erkennen an <head>1</head>) die entsprechenden Notenzeilentexte setzen, so dass es hinterher so aussähe:

        <StaffText>
          <channelSwitch voice="0" name="Beatbox"/>
          <visible>0</visible>
          <text>b</text>
          </StaffText>
        <Chord>
          <durationType>quarter</durationType>
          <Note>
            <pitch>48</pitch>
            <tpc>14</tpc>
            <head>1</head>
            </Note>
          </Chord>
        <StaffText>
          <channelSwitch voice="0" name="normal"/>
          <visible>0</visible>
          <text>n</text>
          </StaffText>

Die <StaffText>...</StaffText> - Blöcke würde ich per Skript einfügen.
Dazu muss ich nur "geschwind" lernen, wie man mit Python xml verarbeitet. Aber da ich das Ganze öfter brauchen werde, würde sich das lohnen.
Es sei denn, es gibt eine elegantere Möglichkeit - bin weiterhin für Hinweise dankbar... ;)
Wie ist es mit Version 3, wird es da Verbesserungen geben, die das Ganze eleganter ermöglichen? Wenn ja, wie stabil ist sie derzeit - kann man schon umsteigen?

Antwort auf von Jojo-Schmitz

Stimmt, Danke für den Hinweis. Allerdings müsste ich dann sehr viele Pausen löschen, denn die beiden Stimmen werden von derselben Person ausgeführt, so wie hier: Beatbox.png
Ich spendiere mal einen Abend für die Sache mit dem Python-Skript. Wenn ich erfolgreich bin, poste ich das Ergebnis hier.
Es sei denn, Version 3 macht das alles überflüssig...?

Antwort auf von Jojo-Schmitz

@Mr Fox: Klar, kann man so machen. Danke für das Anschauungsobjekt. Ich fände es halt zu umständlich, die Schlagzeugstimme nochmal extra zu schreiben. Und jedesmal beim Ein- und Ausblenden zerwürfelt es einem die Formatierung. Ich denke, das ist letztendlich Geschmackssache.
@Jojo-Schmitz: Schlagzeug statt Bass? Verstehe ich nicht ganz. Kann ich denn eine Bassmelodie in eine Schlagzeugzeile schreiben? Und selbst wenn, wäre sie für den Bass-Sänger und Beaxboxer nicht so gut lesbar. Oder verstehe ich da was falsch? Eigentlich soll es hinterher so aussehen wie in dem oben eingefügten Ausschnitt. Die Noten mit normalen Köpfen sollen einen Bass-Sound haben und die mit den Kreuzen einen Schlagzeugsound, so wie in dem Beispiel von Mr Fox, nur am liebsten ohne die zusätzliche Schlagzeugzeile.

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